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Bestmeisterwettbewerb: Des Imkers Vermächtnis – Ein heimisches Blütenfeld

Der Duft des Wettbewerbs liegt mal wieder in der Luft und wer mich kennt, der weiß: Ich kann dem nur schwer widerstehen. In diesem Fall ist es mir sogar eine extragroße Freude und Ehre dabei zu sein, beim „Bestmeisterwettbewerb” im Rahmen der diesjährigen Messe „Friedhofstechnik 2025“ in Essen. Anlass ist der 75. Geburtstag der „Fachschule für Gartenbau Essen”, an der ich vor 23 Jahren den Meister absolviert habe. Meisterjahrgang 2002, damit bin ich beim Wettbewerb tatsächlich der Jahrgangsälteste der aktiv mit mischt… uihuihui.


Uns Teilnehmenden wurde jeweils ein Grabmal zugelost. Mir fiel ein zweistelliges Mustergrab mit einem stehenden Grabmal aus Diabas zu, Maße 107 x 70 x 15 cm, die Oberfläche gestockt und überbeilt, dazu ein abstraktes Bronze-Relief. Eine spannende Ausgangsbasis, die Kreativität, handwerkliches Geschick und ein gutes Gespür für Symbolik erfordert.


Nach den Richtlinien des Bundes deutscher Friedhofsgärtner und dem Wettbewerbs-Motto „Es lebe der Friedhof! – 2.0“ sollte die Grabgestaltung modern, pflanzlich geprägt und zugleich pflegegerecht umgesetzt werden. Keine leichte Aufgabe – aber genau das Richtige, um zu zeigen, wie lebendig, kreativ und zukunftsorientiert Friedhofsgärtnerei heute ist.

Friedhof 2.0 bedeutet für mich neben den Vorgaben auch nachhaltig, biodivers und zukunftsorientiert zu arbeiten. Entsprechend habe ich eine Grabgestaltung gewählt, die genau das widerspiegelt und den Titel trägt:


„Des Imkers Vermächtnis – Ein heimisches Blütenfeld”

Alle verwendeten Pflanzen auf der Grabstelle sind Wildpflanzen und -kräuter aus gärtnerischer und landwirtschaftlicher Kultur des Gartenbaubetriebs Born aus Straelen.

Borns „Wilde Talente“ bezeichnen manche wahrscheinlich als Unkräuter, sind sie aber nicht. Sie sind wahre Alleskönner, die die Natur bereichern, insektenfreundlich sind und die Gesundheit fördern. Letzteres finde ich toll, im Fokus stand bei meiner Auswahl aber für mich die Insektenfreundlichkeit und so habe ich aus dem Vollen geschöpft.


Auf dem Grab finden sich u.a. Centaurea jacea (Wiesen-Flockenblume), Daucus carota (Wilde Möhre), Tussilargo farfara (Huflattich) und Plantago lanceolata (Spitzwegerich). Insekten brauchen Lebensraum, Nahrung, Nistmöglichkeiten und Überwinterungsplätze. Deshalb gibt es bei dieser Grabgestaltung auch reichlich Totholz, ein Sandarium und sogar eine Mauer, die mit Sempervivum (Hauswurz) bepflanzt ist und Insekten und Eidechsen Unterschlupf bietet.


Am 5. und 6. September haben wir die Mustergräber bepflanzt – ich hatte großartige Unterstützung von Rebekka und Roland – danke dafür – und der Austausch mit den Kollegen vor Ort kam natürlich nicht zu kurz.


Heute werden die Mustergräber dem Fachpublikum auf der Messe „Friedhofstechnik 2025“ präsentiert und sie sind es auch die die Gräber bewerten. Das wird also ein spannender Tag und natürlich halte ich euch auf dem Laufenden… jetzt aber bitte erst mal alle: Daumen drücken!